Porzer Handwerksmeister

Verein Selbständiger Handwerksmeister Porz e.V. 1907



Beim Neujahrsempfang wurde Tacheles geredet

11.01.2015

Der Vorsitzende des Vereins Selbständiger Handwerksmeister Porz, Karl-Heinz Miebach begrüßte beim traditionellen Neujahrsempfang im Porzer Dechant-Scheben-Haus zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.

Nicht nur in Porz wird dieser Empfang oft als Kult bezeichnet. Dafür bürgen die kämpferischen und humorvollen Reden von Miebach. Nach seiner Begrüßung übernahm die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes das Mikrofon, die nur lobende Worte für das Kölner Handwerk fand. Das kam bei den Gästen gut an, obwohl die Bürgermeisterin einige Probleme, mit denen die mittelständischen Betriebe zu kämpfen haben, kaum in ihre Rede einbaute. Dafür hatte sie viele Zahlen im Angebot.Pure Statistik oder aussagefähige Fakten? Das fragten sich nicht nur wenige Gäste.

Fakten in größerer Anzahl lieferte dagegen der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans-Peter Wollseifer. Sein Themenkreis reichte von der in Köln geänderten Vergabepraxis bis zur aktuellen Flüchtlingsproblematik.

Im Moment bereiten wir die Inhalte für diesen Bereich vor. Um Sie auf gewohntem Niveau informieren zu können, werden wir noch ein wenig Zeit benötigen. Bitte schauen Sie daher bei einem späteren Besuch noch einmal auf dieser Seite vorbei. Vielen Dank für Ihr Interesse!

Das Thema „geänderte Vergabepraxis“ bei der Stadt Köln stand im Mittelpunkt der Rede von Dr. Thomas Günther, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Köln. Dabei ging Dr. Günther mit der Kölner Stadtspitze hart aber fair um. Selbst die anwesenden Kommunalpolitiker bestätigten ihm und den Gästen, dass sie beim Alleingang des Stadtdirektors und seiner Abteilung nicht eingebunden waren. „Das bisher ordentliche Vertrauensverhältnis zwischen diesem städtischen Bereich und den Handwerkern ist seit dieser unverständlichen Entscheidung massiv gestört“. Das waren eindeutige Signale, kämpferisch vorgetragen.

Solche unmissverständlichen Reden kennt man auf dem Neujahrsempfang ansonsten vom „Chef der Porzer Handwerksmeister“ Karl-Heinz Miebach. Da fragten sich die Insider, welche Themen er im Gepäck hat. „In diesem Jahr wäre es mir sehr leicht gefallen, die Themen standen quasi Schlange, zum Beispiel PKW-Maut, Solidaritätsabgabe, Marode Infrastruktur, eine neue Euro-Krise mit Griechenland“.

Auf eine kämpferische Rede verzichtete Miebach in diesem Jahr. Stattdessen hatte er Vertreter von vier Porzer Bürgervereinen eingeladen, die auf dem Podium ihrem Ärger Luft machten. Logischerweise standen dabei ausschließlich spezifisch Porzer Probleme im Raum, beispielsweise Neubau der Treppe am Porzer Rheinufer, Verkehrssituation in Zündorf-Süd, langwieriges Genehmigungsverfahren für ein Archiv im Engelshof oder Erneuerung der Spielplätze in Wahnheide und Lind. Im Fokus standen in allen Diskussionsbeiträgen die unverständlich langen Bearbeitungszeiten  in städtischen Genehmigungsverfahren oder Bauzeiten. Da sträubten sich bei vielen Gästen die Nackenhaare, wie die Verwaltung mit ihren Bürgern umgeht.

Für die Kommunalpolitiker keine leichte Aufgabe, alle Fragen schlüssig zu beantworten. Müssen die Bürgervereine die Aufgaben der Politik übernehmen? Diese Frage stand mehrfach im Raum.

Der Neujahrsempfang bot wieder eine Menge Zündstoff. Das ist bei dieser Veranstaltung Tradition wie auch der abschließende Empfang des Porzer Dreigestirns.

< -- zurück zu: Archiv